Warum brauchen wir Windkraft in der Region?
Bislang gibt es in den Landkreisen Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech 15 Windkraftanlagen an den Standorten Mammendorf, Berg und Fuchstal/Denklingen. Mit dem 2023 in Kraft getretenen Wind-an-Land-Gesetz und der Aufweichung der bayerischen 10-h-Regel hat die Zahl der Genehmigungen auch in Bayern wieder zugenommen.
Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie viele Windkraftanlagen jeder Landkreis benötigt. Es gibt eine Vielzahl von Rechenmodellen und Gutachten mit stark variierenden Zahlen und Ergebnissen. Wichtig ist zu verstehen, dass bei diesen Modellen die Annahmen und Prämissen eine starke Auswirkung auf das Ergebnis haben. Außerdem bestehen extreme Abhängigkeiten, beispielsweise zur Wärmebereitstellung und dem Individualverkehr, der industriellen Struktur und Entwicklung sowie der Nutzung von Wasserstoff und Annahmen zur Entwicklung der Energieeinsparung und des Strompreises. „Bierdeckelrechnungen“ werden der Komplexität in der Regel nicht gerecht.
Am Beispiel der im Landkreis Fürstenfeldbruck kursierenden Zahl von 77 Windrädern wird das Dilemma deutlich. Es wurden Annahmen getroffen wie eine Vollelektrifizierung von Mobilität und Heizwärme sowie das Ziel, den im Landkreis benötigten Strom vollständig selbst zu erzeugen. In einem europäischen Energiesystem wird das so nicht eintreten. Andererseits ist zu bedenken, dass der Strom an einem anderen Ort erzeugt und transportiert werden muss.
Das Ziel sollte also sein, soviel Energie wie möglich vor Ort bereitzustellen und gleichzeitig die Chancen des europäischen Verbundsystems hinsichtlich Verfügbarkeit, Versorgungssicherheit und Effizienz zu nutzen.