Pressemitteilung: KLIMA³ unterstützt das EU-Projekt „Energiewende in Bürgerhand“

Im Sommer fiel der Startschuss für das EU-Projekt EnTranC. Der Name steht für „Energy Transition in Citizens‘ Hands“, also Energiewende in Bürgerhand. Neben den beiden Bürgerenergiegenossen-schaften Sonnensegler eG (Koordinator des Projekts) und Energiegenossenschaft Fünfseenland (EGF) ist auch KLIMA³ als Projektpartner dabei.

Worum geht es?

Der Europäische Green Deal zielt darauf ab, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen und gleichzeitig eine moderne, wettbewerbsfähige Wirtschaft zu schaffen. Das erfordert das gemeinsame Engagement aller Institutionen, Unternehmen und Bürger. Diese für die Energiewende zu aktivieren, ist die zentrale Herausforderung und Ziel des Projekts EnTranC.

EnTranC ist das erste deutsche Projekt im Life CET PDA Programm (LIFE – L’Instrument Financier pour l’Environnement, CET – Clean Energy Tranistion, PDA – Project Development Assistance).

Landkreise Starnberg und Fürstenfeldbruck im Fokus

Für die Landkreise Starnberg und Fürstenfeldbruck werden insgesamt 157 Windkraftanlagen, 1030 Hektar PV-Anlagen und 10 geothermische Fernwärmenetze benötigt, um bilanziell die für die Energiewende der beiden Landkreise erforderliche Energiemenge zu erzeugen. EnTranC soll hier als Initialzünder fungieren: Im Rahmen von EnTranC werden für die beiden Landkreise Projekte in Erneuerbare Energien und regionale Umsetzungskonzepte entwickelt. Dazu werden zunächst die Potenziale für Erneuerbare-Energien-Anlagen im gesamten Kreisgebiet analysiert mit dem Fokus auf einer ganzheitlich ausgewogenen Flächennutzung. Ziel ist es, am Ende der fünfjährigen Laufzeit des Projekts 3 Windenergieanlagen, 5 Freiflächen- oder Agri-PV-Anlagen und 15 Dach-PV-Anlagen mit Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht sein, mit einer Leistung von insgesamt 42 MWp und einem Investitionsvolumen von 45 Mio Euro.

Kooperation mit Privatpersonen und Kommunen

Grundlage für die Energiewende vor Ort ist die Bereitschaft von Grundstückseigentümern, ihre Flächen für den Bau Erneuerbarer Energieanlagen zur Verfügung zu stellen. Hier sind neben Kooperationen mit Kommunen auch solche mit Privatpersonen geplant. Darüber hinaus braucht es die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger, dass Anlagen in ihren Ortschaften gebaut werden und schließlich ihr Interesse, sich finanziell an den Anlagen zu beteiligen und Mit-Eigentümer zu werden. Dazu werden Kommunikationskonzepte erstellt, die die spezifischen Vorteile einer regionalen Energiewende aufzeigen. Die am Projekt beteiligten Bürgerenergiegenossenschaften werden neue Ortsgruppen gründen, sich mit diesen vor Ort vernetzen und neue Mitglieder akquirieren.

Echte Bürgerbeteiligung und innovative Finanzierungskonzepte

Ein weiteres Ziel ist es, für und mit den zugehörigen Genehmigungsbehörden Best Practice-Ansätze zu identifizieren und diese in die Praxis zu transferieren. Auch entstehen neue Finanzierungskonzepte und es wird an einem Proof of Concept für das Energy Sharing gearbeitet. Mit dem Projekt EnTranC wird aufgezeigt, wie die regionale Energiewende funktionieren kann – mit echter Bürgerbeteiligung und innovativen Finanzierungskonzepten. Die Konzepte werden in der „EnTranC-Toolbox“ gesammelt und sollen anderen Bürgerenergiegenossenschaften in Deutschland und Europa zur Verfügung gestellt werden, um die Erfahrungen aus dem Projekt für andere Regionen nutzbar zu machen.