Presseinformation: Wärmenetz oder neue Heizung? Vortrag zur Wärmewende in Alling

Auch wenn die Geothermie-Bohrungen in Gilching und Germering möglicherweise nicht für ein Wärmenetz in Alling in Betracht kommen – es ist wichtig, dass Gemeinden wie Alling offen bleiben und die Entwicklungen in benachbarten Gebieten im Auge behalten, lautete das Resümee von Bürgermeister Stefan Joachimsthaler beim Vortrag in Alling. „Die Möglichkeit, von diesen Projekten zu lernen oder sogar Teil eines größeren regionalen Energiekonzepts zu werden, könnte langfristig eine Chance für die Gemeinde Alling bedeuten“, sagte Joachimsthaler.

Welche gesetzlichen Rahmenbedingungen seit dem 1. Januar 2024 gelten, welche Heizungsoptionen künftig gefördert werden und wie ein Wärmenetz in der Praxis funktioniert, das waren die Kernthemen des Vortragsabends in Alling, zu dem knapp 50 Interessierte in den Bürgersaal gekommen waren.

 

Mehr Förderung mit Sanierungsfahrplan

Josefine Anderer von der Energieagentur KLIMA³ skizzierte die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes und das Gesetz zur Kommunalen Wärmeplanung mit sich bringen. Denn der Wärmesektor ist das große Sorgenkind, wenn man die CO2-Emissionen anschaut. Dass durch die Verknüpfung von Gebäudeenergiegesetz und Wärmeplanungsgesetz eine zügige Abkehr von Gas und Öl eingeleitet worden ist, sei eine gute Nachricht, so Andreas Masch, Referent der Verbraucherzentrale Energieberatung. Er informierte über die Optionen bei der Gebäudesanierung und der Heizungsoptimierung sowie über die seit 1.1.2024 geltenden Erfüllungsoptionen für den Heizungstausch. Bei den Förderprogrammen ist ab 2024 ein neues Kapitel aufgeschlagen worden, denn unter bestimmten Voraussetzungen können jetzt bis zu 70% Förderung für den Heizungstausch im eigengenutzten Wohngebäude beantragt werden. “Mit einem sogenannten Individuellen Sanierungsfahrplan erhöhen sich die Förderquoten und auch die Höhe der förderfähigen Kosten bei Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle deutlich“, betonte Josefine Anderer. Das Gebäudeenergiegesetz sei viel besser als sein Ruf, resümierte sie, während Andreas Masch klar machte, dass das Thema Wasserstoff im Eigenheim keine Alternative ist.

 

Wärmepumpe oder Wärmenetz?

Doris Kömmling von der Fünfseenland Energiegenossenschaft berichtete vom Erfolgsprojekt des Wärmenetzes in der Gemeinde Seefeld, das seit 2021 auf 1,5 km Trassenlänge derzeit 18 vor allem größere, darunter auch kommunale Liegenschaften mit erneuerbarer Wärme auf Hackschnitzelbasis versorgt. „Kann Alling das auch?“ lautete dann auch die Frage eines Hausbesitzers. Immerhin konnte Bürgermeister Joachimsthaler zusagen, dass die Gemeinde die kommunale Wärmeplanung nicht auf die lange Bank schieben wird.

Weil es für viele Häuser in Alling nicht die eine Patentlösung gibt und sich vermutlich die Mehrheit der Hausbesitzer auf individuelle Heizungslösungen einstellen muss, äußerten sich mehrere Besucher dankbar für die Tipps und Empfehlungen. Auch die Hinweise auf die verschiedenen Beratungsformate der Verbraucherzentrale Energieberatung und der Energieagentur KLIMA³ wurden gerne mitgenommen. Aktuell gibt es an allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale in den drei Landkreisen noch freie Termine für Energiesprechstunden. Termine, auch für die sogenannten Vor-Ort-Checks, können bei der Energieagentur KLIMA³ telefonisch vereinbart werden unter 08193 – 31 23 911.

 

Die nächsten Vortragstermine zur Wärmewende sind am 7. März in Egenhofen, am 13. März in Germering und am 15. März in Althegnenberg. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Details sind unter www.klimahochdrei.bayern/veranstaltungen zu finden.