Maisach
Gebäudedaten
Verwaltungsgebäude
Baujahr 2022
Neubau
Maisach
Allgemeine Gebäudedaten:
Als Marktführer für Schleifwerkzeuge und Systemanbieter für die Bauindustrie verzeichnet die TYROLIT Group heute mehr als 30 Produktionsstandorte in der ganzen Welt. Trotz Herausforderungen im Wirtschaftsraum Europa erweitert das Unternehmen seine Standorte und legt dabei Wert auf Innovation und Nachhaltigkeit. Seit jeher ist auch der Unternehmensstandort in Maisach Teil der Ortschaft. Zum Zeitpunkt geplanter Sanierungen wurde jedoch auch die Ãœberdimensionierung des Standorts deutlich, sodass in Zusammenarbeit mit der Lokalpolitik ein Neubau unter Berücksichtigung modernster Nachhaltigkeits-standards beschlossen werden konnte. Für eine bestmögliche Erhaltungszeit wurde für Lager und Produktionsstätten sowie die Büros eine Kombination aus Beton- und Holzbau gewählt. Damit greift auch der Standort Maisach in die Nachhaltigkeitsstrategie von TYROLIT und erreicht gleichzeitig den Effizienzhausstandard „Effizienzgebäude 40″. Dies bedeutet, dass der neue Standort im Vergleich zu dem gesetzlich festgelegten Referenzgebäude nur 40% des Primärenergiebedarfs benötigt.
Wärmetechnologie:
Tyrolit verfolgt im Hinblick auf die EU-Klimaziele bis zum Jahr 2050 eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, die sowohl die CO2-Reduzierung und die Umrüstung der internen Logistik auf eine E-LKW Flotte am Hauptstandort, aber auch Investitionen in erneuerbare Energien an allen Standorten umfasst. Im Rahmen Unternehmensziele wurde für die Wärmeerzeugung des Neubau am Standorts Maisach eine Grundwasserwärmepumpe (Jahresarbeitszahl 4,4) gewählt. Diese versorgt die Niederlassung jährlich mit rund 180 000 kWh. Mit über 90% des gesamten Wärmeenergiebedarfs wird die Wärmenutzung aus Erneuerbaren gedeckt. Mit mehr als 65% des Gebäudeenergiebedarfs durch den Neubau der Heizungsanlage und die Nutzung regenerativer Energieträger, konnte zudem die maximale Kredithöhe ausgeschöpft werden.
Stromerzeugungsanlage(n):
Ergänzend zur Grundwasser-Wärmepumpe wurde auf dem Dach des Neubaus eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 33,5 kWp installiert. Die Module wurden mit einer Orientierung nach Westen ausgerichtet und decken mit rund 22 000 kWh im Jahr rund ein Drittel des gesamten Strombedarfs. Ein Großteil entfällt hierbei auf Kühlung und Beleuchtung. Zusätzlich ist daher die PV-Anlage mit der Wärmepumpe gekoppelt, um überschüssigen Strom zu nutzen. Anschließend sorgt ein Pufferspeicher für eine optimierte Kälte- und Wärmeerzeugung.
Nachhaltigkeit & Zertifizierungen:
Das Thema Nachhaltigkeit findet sich bei genauerer Betrachtung in vielfältiger Art und Weise im gesamten Unternehmen wieder. So arbeiten Energiemanagementteams verschiedener Standorte zusammen an der Prüfung möglicher PV-Installationen oder der Nutzung von Erdwärme. Hinzu kommt die Reduzierung des Energieverbrauchs durch gezielte Anpassungen sowie die durchgehende Umstellung auf LED-Beleuchtungen in allen Niederlassungen.
Im Vordergrund der ergriffenen Maßnahmen steht die Durchsetzung einer kollektiven Unternehmensstrategie auf Basis der Handlungsfelder der gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie sowie die ganzheitliche Weiterent-wicklung aller bisherigen erreichten Ziele. Im Rahmen der Anpassungen sind alle Unternehmen der TYROLIT Gruppe sowohl ISO 9001 als auch ISO 14001 zertifiziert und erhielten damit Auszeichnungen des TÜV Austria für das betriebliche Qualitäts- und Umweltmanagement. Seit 2020 ist das Unternehmen zudem auch Träger der SEAM-Zertifizierung (Sustainable European Abrasive Manufacturers), die die Nachhaltigkeit in der Schleifmittelindustrie garantiert. Hierbei wird vor allem auf die drei Bereiche Umwelt, Soziales und Wirtschaft geachtet und die Umsetzung bei jährlichen Kontrollen überprüft.
Zukunftsausblick:
Mit dem Neubau des Standorts in Maisach ist die weitere Planung an diesem Standort vorerst abgeschlossen. Grundsätzlich wäre eine Erweiterung der bestehenden Photovoltaikanlage auf 312 Module (je 350 Wpeak) und insgesamt rund 109 kW möglich. Da sich dies jedoch als unwirtschaftlich erweist und keine Expansionen in näherem Zeitraum geplant sind, wird die PV-Anlage weiterhin bei rund 33,5 kW Leistung bestehen bleiben, wodurch bereits ein großer Teil des benötigten Strombedarfs gedeckt werden kann.