Türkenfeld
Gebäudedaten
Bauernhaus
Baujahr 1859
Altbau, vollsaniert (nach Abschluss)
Türkenfeld
Allgemeine Gebäudedaten:
Zentral in Türkenfeld gelegen befindet sich ein historisches Bauernhaus, das seinen alten Glanz zurückerhalten soll und gleichzeitig zeitgemäß mit einer klimafreundlichen Energieversorgung ausgestattet sein soll. Die ältesten Teile des Bauernhauses stammen aus dem Jahr 1859. In den 1890er Jahren wurde der Hof erweitert und im Zuge zwischenzeitlicher Renovierungen in den 1960er Jahren umgebaut. Dabei wurde die Fassade mit Eternitplatten verkleidet und zwei Fenster an der Westseite zu einem zusammengelegt. Beim Verkauf 2020 an die heutigen Eigentümer umfasste das Haus das Haupthaus mit Stall und angeschlossenen Garagen. Seitdem wird das Gebäude umfassen renoviert und saniert.
Wärmetechnologie:
Im Zuge der Entkernung wurden auch alte Warmwasserleitungen entfernt. Die Wärmeversorgung wurde vor dem Umbau nur durch eine provisorisch wirkende Elektroheizung gedeckt. Zukünftig soll die Energieversorgung regenerativ betrieben werden. Daher entschieden sich die Eigentümer für eine Wärmepumpe mit Tiefensonden. Bei den Tiefenbohrungen im Juni 2024 wurde sieben Mal rund 62 Meter tief gebohrt. Der Zusammenschluss der Auslässe erfolgte circa zwei Monate später
Stromerzeugungsanlage(n):
Auch bei der Stromversorgung spielt die Nutzung von Erneuerbaren Energieträgern eine essenzielle Rolle. Daher wurde 2023 auf dem Süddach des Hauses eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 22,6 kWp installiert. Seit der Inbetriebnahme im Januar 2024 wurde der gesamte Ertrag mit rund 12 000 kWh vollständig ins Netz 6,9 Cent/kWh) eingespeist. Später soll der erzeugte Strom jedoch selbst genutzt werden. Hinzu kommen zwei Speicher mit je 10 kW, um Überschüsse später nutzten zu können.
Planungsvorgang und Herausforderungen:
Mit dem Verkauf im Jahr 2020 wurde zeitnah mit den ersten Maßnahmen begonnen. Nach dem Abreißen der Tapeten und dem Abklopfen des alten Putzes wurden die alten Elektroleitungen herausgenommen. Im Erdgeschoss musste aufgrund einer stabilen fehlenden Basis ein neues Fundament aufgebaut werden. Hierzu wurde der Boden im Stall mit Hilfe eines Kleinbaggers und im Haupthaus per Hand 50 cm tief ausgehoben. Im Anschluss wurden neue Abwasserleitungen verlegt und mit Granulat und Schaumglas eine passende Isolierung gegen Feuchtigkeit geschaffen.
Im Rahmen der umfassenden Sanierungen wurden die Eternitplatten an der Außenwand entfernt und eine ausreichende Dämmung mit Holzfaser an der Fassade vorgenommen. Weiche Holzplatten und anschließende harte Holzplatten bilden weitere Schichten, bevor das Haus verputzt wurde. Die alten Fenster wurden durch neue, dreifach verglaste Kastenfenster ersetzt. Dabei wurde auch die Fensteranordnung angeglichen. Im Originalzustand des Hofs 1859 waren auf der Westseite im Erdgeschoss und im ersten Stock je vier Fenster angeordnet. Hiervon wurden während der Umbaumaßnahmen in den 1960er Jahren jedoch zwei Fenster in einer Etage zusammengelegt. Für ein gleichmäßiges Bild wurden bei den aktuellen Sanierungen je Etage drei Fenster eingesetzt.
Das Dach des Haupthauses stellte eine weitere Baustelle dar. Der Ziegel lag dabei direkt auf dem Fachwerk auf. Zudem waren über die Jahre im Norden des Hauses einige Ziegel verrutscht. Das Dach wurde Stück für Stück abgetragen und das Fachwerk, stellenweise freigelegt. Im Folgenden wurden marode Balken ausgetauscht und mit dem neuen Dachaufbau begonnen. Hier bildeten dicke Massivholzplatten die Basis für die anschließende Holzfaserdämmung. Diese werden später auch im fertigen Haus im lasierten Zustand hinter dem Fachwerk sichtbar sein und eine angenehme Atmosphäre schaffen.
Zukunftsausblick:
In den kommenden Monaten stehen sowohl der Abschluss der Wärmepumpeninstallation als auch der Innenausbau im Vordergrund. Da dieses Projekt noch nicht abgeschlossen ist, werden in zeitlichen Abständen fortlaufend Aktualisierungen in Absprache mit den Eigentümern eingebunden.