Pressemitteilung: Rund 40 Klimaschutzmanager und Bürgermeister aus 3 Landkreisen bei KLIMA³-Regionalkonferenz

Blick auf die Energie- und Wärmewende in der Region geworfen

Wald und Klimawandel, Kommunale Wärmeplanung, Klimaanpassung oder Windenergie – diese und weitere Themen standen auf der Agenda der Regionalkonferenz, zu der die Energieagentur KLIMA³ die Klimaschutzverantwortlichen  der Kommunen aus den Landkreisen Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech eingeladen hatte.

Wie geht’s unserem Wald?

Rund 40 Interessierte, darunter auch viele Bürgermeister, nahmen an der Konferenz im Walderlebniszentrum Grafrath teil. Passend zum Ort der Veranstaltung gab Dr. Franz-Josef Mayer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu Beginn einen Überblick über die Situation des Walds im Zeichen des Klimawandels. Demnach sind bereits  instabiler, gefährdeter Wälder in Bayern zukunftsfähig umgebaut. Im Hinblick auf die oft geäußerte Kritik, dass Windenergieanlagen den Wald zerstören würden, sagte Mayer, dass Windräder für viele Waldbesitzer einen Doppelnutzen hätten: „Der Wald kann weiterhin wachsen und die Besitzer erwirtschaften Erträge durch die Windräder zur Finanzierung des Waldumbaus.“

Wärmenetze: für fast die Hälfte der bayerischen Kommunen geeignet

Fabian Schatz vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ergänzte, dass der Waldumbau vor dem Hintergrund des Klimawandels auch eine große Chance sei. In seinem Vortrag zur Kommunalen Wärmeplanung verwies er auf das Beispiel Dänemark, wo man bereits in der 70er Jahren begonnen hätte, von Einzelheizungslösungen auf Wärmenetze umzustellen. Seiner Einschätzung nach hätten fast 50 Prozent der bayerischen Kommunen eine hohe Wärmenetzeignung.

Mathias Schlagenhauser berichtete über den Stand der Kommunalen Wärmeplanung der Stadt Landsberg, die über vier kleine Wärmenetze verfügt, aber überwiegend noch mit fossilen Brennstoffen heizt. Er sieht die künftige Herausforderung insbesondere in der Fortschreibung des Wärmeplans.

Pascal Luginger, Klimaschutzmanager der Stadt Germering, berichtete über verschiedene Maßnahmen der Klimawandelanpassung, die die Stadt mit Unterstützung durch staatliche Förderprogramme umsetzt, z. B. Baumpflanzaktionen, Förderung von Fassadenbegrünung oder Errichtung von Trinkbrunnen.

EU-Gesetzgebung: 100% klimaneutrale Gebäude bis 2050

Einen Überblick über die klimaschutzrelevante EU-Gesetzgebung gab KLIMA³-Werkstudentin Elena Lehner in ihrem Vortrag. Im Bereich Emissionshandel z. B. ist das Ziel, bis 2030 ein Minus von 62 Prozent zu erreichen (bis 2023 lag das Minus bei 47 Prozent). Im Bereich Mobilität liegt das Klimaziel bei minus 90 Prozent Emissionen bis 2050 (aktuell minus 22 Prozent). Gebäude sollen bis 2050 zu 100 Prozent emissionsfrei sein.

Thementische zu klimaneutraler Verwaltung, Windkraft, Geoinfo-Systemen, PV auf kommunalen Dächern und Seethermie

Im Anschluss an den Vortragsteil konnten sich die Teilnehmenden an fünf Stationen zu den Themen „Klimaneutralität in der Verwaltung“, „Windkraft in der Region“, „Geoinformationssysteme“ „Photovoltaik auf Kommunalen Liegenschaften“ und „Seethermie“ informieren und austauschen. Mit einem gemeinsamen Imbiss und Gesprächen ist die Veranstaltung ausgeklungen.