Presseinformation: Gesammelte Wasserstoff-Kompetenz beim KLIMA³-Fachgespräch

„Ohne Wasserstoff keine Energiewende“

Die KLIMA³ Energieagentur hat im Rahmen der Bayerischen Energietage zum Fachgespräch „Lokale Wasserstoffwirschaft in der Region“ nach Fürstenfeldbruck eingeladen.

Nachdem Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger verhindert war, nahm stellvertretend Ministerialrat Christian Egetemeyr, Leiter des Referats „Gasinfrastruktur, Wasserstoff, Versorgung mit Energieträgern“, am Fachgespräch teil. In seinem Grußwort betonte Egetemeyr die Bedeutung von Wasserstoff, ohne den die Energiewende nicht funktioniere.
Der stellvertretende Landrat des Landkreises Fürstenfeldbruck, Michael Schanderl, begrüßte die Idee der Veranstaltung, lokale und regionale Unternehmen im Bereich Wasserstoff zu vernetzen. „Die Energiewende ist eine Chance für den Landkreis“, betonte Schanderl. Fürstenfeldbrucks zweiter Bürgermeister Christian Stangl sieht im Wasserstoff eine Schlüsseltechnologie und Baustein für die Energiewende. „Die Dekarbonisierung lässt sich nicht mit russischem Gas erreichen“, stellte Stangl klar.

Für die Fachvorträge konnten hochkarätige Referenten aus der Region gewonnen werden. Den Impulsvortrag „Hype oder heimlicher Star der Energiewende“ hielt Martin Zerta von Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST). Er zeigte Einsatzmöglichkeiten in der Mobilität auf und verwies auf neue Geschäftsfelder für die Region durch Wasserstoff. Elektrolyseure sollten nur zum Einsatz kommen, wenn auch die Abwärme genutzt werde, forderte Zerta. Auch im Landkreis Fürstenfeldbruck lohnt es sich laut Zerta, die Nutzung von Wasserstoff im lokalen Umfeld weiter zu untersuchen.

Manfred Limbrunner von Proton Motor informierte in seinem Vortrag über Einsatzbereiche von Wasserstoff-Brennstoffzellen für klimaneutrale stationäre Anwendungen und im Mobilitätssektor. 82 Prozent der weltweiten Energieströme seien fossil, hier „müssen wir regenerativ werden!“, forderte Limbrunner. Energiespeicherung in transportabler Form sei die zentrale Herausforderung. „Die Lösung heißt Wasserstoff!“, ist Limbrunner überzeugt.
Um Wasserstoff und Biogas in der Landwirtschaft ging es im Vortag von Maximilian Schmitt von Reverion. Die Firma hat ein Kraftwerk entwickelt, das die Energieerträge von Biogas-Anlagen deutlich steigert und überschüssige Sonnen- und Windenergie nutzt.

Wie Wasserstoff in der Energiewende Anwendung findet, darüber informierte Oliver Gutt von GP Joule Hydrogen. Durch die Einbindung von regionalem Strom aus erneuerbarer Energie kann grüner Wasserstoff durch Elektrolyseure vor Ort erzeugt werden, der dann für Industrie und Mobilität genutzt werden kann. Das Nebenprodukt Abwärme könne ebenso genutzt werden.

Im Anschluss an die Fachvorträge präsentierten sich fünf regionale Firmen und Einrichtungen in Kurzvorträgen und luden zum weiteren Austausch am jeweiligen Unternehmensstand ein. Nach einer abschließenden Podiumsdiskussion mit Ministerialrat Egetemeyr und den Referenten nutzten die rund 80 Gäste bei Getränken und Fingerfood die Gelegenheit für weitere Gespräche und zur Vernetzung.