Presseinformation: Genug Potenzial, um Gauting mit erneuerbaren Energien zu versorgen
Gut 120 Interessierte bei Info-Abend zur Kommunalen Wärmeplanung
Wie kann Gauting in Zukunft klimaneutral mit Wärme versorgt werden? Antworten auf diese Frage soll die Kommunale Wärmeplanung liefern, die die Gemeindeverwaltung derzeit mit der Energieagentur KLIMA³ und dem Ingenieurbüro greenventory erarbeitet. Ziel der Wärmeplanung ist, einen Weg aufzuzeigen, wie der Wärmebedarf zukünftig mit erneuerbaren Energien klimaneutral gedeckt werden kann. Erste Ergebnisse wurden jetzt bei einer Informationsveranstaltung im Gautinger Rathaus vorgestellt.
Dass Handlungsbedarf besteht, hat die Bestandsanalyse gezeigt: Demnach wird aktuell 90 Prozent der Wärme in Gauting mit fossilen Energieträgern erzeugt. Erdgas ist dabei mit 62 Prozent der dominante Energieträger. 87 Prozent des gesamten Wärmebedarfs entfallen auf die Wohngebäude in der Gemeinde. Der Wohnsektor ist somit der Schlüssel für die Wärmewende in der Kommune.
In der Potenzialanalyse wurden das Potenzial von erneuerbaren Wärmequellen sowie Sanierungs- und Energieeinsparpotenziale ermittelt. Dabei wurde deutlich, dass in der Sanierung von Gebäuden großes Einsparpotenzial beim Wärmebedarf liegt. Dies trifft insbesondere auf die Gebäude aus den Baujahren 1949 bis 1978 zu, denn sie machen rund 50 Prozent des gesamten Gebäudebestands aus.
Die erhobenen Zahlen belegen, dass hohe technische Potenziale im Gemeindegebiet vorhanden sind. Diese reichen aus, um Gauting mit lokal vorhandenen erneuerbaren Energien zu versorgen. Ob in den einzelnen Gebieten Wärmenetze in Frage kommen oder dezentrale Lösungen umgesetzt werden müssen, wird über die Ermittlung der zukünftigen Wärmeversorgungsstruktur und durch die Einteilung in voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete bestimmt.
Einige Siedlungsgebiete im Gemeindegebiet weisen zum Teil hohe Wärmedichten auf – also ein positives Verhältnis zwischen dem Gesamtwärmeverbrauch der Gebäude und der Fläche des Versorgungsgebiets. Diese Gebiete würden sich also für Wärmenetze grundsätzlich eignen. In einem nächsten Schritt werden diese Gebiete nun mit den vorhandenen Potenzialen kombiniert und es wird mit den relevanten Akteuren aus Politik, Verwaltung und möglichen Netzbetreibern über eine Eignung der Gebiete für Wärmenetze gesprochen.
Die Wärmeplanung sorgt für eine Verknüpfung der Aktivitäten der Privathaushalte (insbes. Heizungstausch und Sanierung) sowie der Städte und Gemeinden: Der Wärmeplan liefert Erkenntnisse, wie die zukünftige Wärmeversorgungsstruktur aussehen kann und welche klimaneutralen Energieträger die Basis darstellen. Die verschiedenen Bedarfe und Herausforderungen der Wärmewende im Gemeindegebiet werden betrachtet und im Wärmeplan vereint. Mit diesem Wissen können gezielt Beratungsangebote für Gebäudeeigentümer in Gebieten mit erhöhtem Sanierungsbedarf zur Verfügung gestellt werden.
Und wie geht es weiter? Voraussichtlich im Mai soll ein Wärmeplan-Entwurf vorliegen. Bürgerinnen und Bürger haben dann die Möglichkeit, den Entwurf einzusehen und Stellung zu beziehen. Im Sommer soll schließlich der finale Wärmeplan veröffentlicht werden.