Landsberied
Gebäudedaten
Einfamilienhaus
Baujahr 1973
Altbau, vollsaniert
Landsberied
Allgemeine Gebäudedaten:
Das Einfamilienhaus aus den 1970er Jahren umfasst im Erdgeschoss eine Grundfläche von ca. 150m2. Im Rahmen einer Kernsanierung wurden die drei Etagen in zwei Wohneinheiten umgewandelt. Das Treppenhaus aus der Hausmitte wurde durch den Bau eines vorgelagerten, geräumigen Treppenhauses in Holzständerbauweise ersetzt. Heute bietet das Haus im Dachgeschoss und im Erdgeschoss Platz für je eine Wohneinheit und insgesamt drei Generationen. Damit stellt das Projekt ein Vorbild für die erfolgreiche energetische Sanierung dar, bei der zugleich mehr Wohnraum geschaffen wurde.
Wärmetechnologie:
Bereits rund 10 Jahre vor der Kernsanierung wurde das Dach durch den Eigentümer gedämmt und eine Solarthermie-Anlage zur Heizungsunterstützung installiert. Dies machte sich vor allem am Heizölverbrauch bemerkbar, der auf 2000 Liter halbiert werden konnte.
Im Zuge der Sanierungen ab 2020 wurde der Dachstuhl für die Wohneinheit im Obergeschoss ausgebaut und mit einer Aufdachdämmung neu gedämmt. Da für den Anbau des Treppenhauses eine Baugrube ausgehoben werden musste, konnten die Außenwände des Kellers im Norden und Osten abgedichtet und mit einer Styropordämmung versehen werden.
Die bestehende Ölheizung wurde während der Kernsanierung ausgebaut und durch eine Luft-Wärmepumpe ersetzt. Seit 2024 stellt sie eine Ergänzung zu den bestehenden Solarthermie-Modulen dar. Diese Kombination erweist sich im Sommer als besonders hilfreich, da die Module den Wärmeverbrauch während der warmen Sommermonate ohne die Zuschaltung der Wärmepumpe decken können.
Im Eingangsbereich und den Bädern sorgt die neue Fußbodenheizung für angenehme Temperaturen. Einzig die bestehenden, großen Radiatoren wurden auf Empfehlung des Energieberaters belassen, da diese im Vergleich zu neuen Heizkörpern wenig Unterschied zeigten.
Stromerzeugungsanlage(n):
Die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 3 kWp bestand bereits vor dem Umbau des Hauses und wurde im Anschluss an die Kernsanierung in das neue Energiekonzept eingebunden. Sie versorgt die Wohnung im Erdgeschoss mit klimafreundlichem Strom. Hierbei werden ca. zwei Drittel für den Hausstrom selbst genutzt. Der Überschuss wird ins Netz eingespeist.
Planungsvorgang:
Bei der Kernsanierung stand vor allem eine klimafreundliche Sanierungsweise im Vordergrund. Daher achteten die Hauseigentümer darauf, möglichst nur umweltfreundliche Baustoffe zu nutzen. Beim Ausbau von Dämmungen oder Holz sollten zudem brauchbare Materialien weiterverwendet werden; übriges Material wurde deshalb an andere Familien weitergegeben. Zusätzlich wurde eine 9,4 m3 große Zisterne gebaut sowie eine Dachbegrünung auf dem Garagenflachdach angelegt, um Regenwasser bestmöglich nutzen zu können und negative Effekte durch die Überbauung zu reduzieren.
Der größte Kostenfaktor und mit den meisten Herausforderungen verbunden war die Aufteilung des bestehenden Hauses in zwei Wohneinheiten (die Schaffung einer neuen Elektro- und Sanitärinfrastruktur, die Trennung der beiden Wohneinheiten, der Einbau zwei getrennter Zähler).
Dennoch stellt das Projekt ein Vorbild für die klimafreundliche Sanierung von Häusern sowie die effiziente Nutzung von Wohnraum dar. Zeitgleich zeigt es eine mögliche Lösung für Wohnungsmangel und generationsübergreifendes Wohnen auf.