Unterdießen
Gebäudedaten
Wohnen und Gewerbe
Baujahr 1993
Altbau, unsaniert
Unterdießen
Allgemeine Daten:
Seit der Gründung setzt die Bäckerei Pfatischer konsequent auf ausgewählte, regionale Rohstoffe und höchste Qualität. Dabei hat sich das familiengeführte Handwerksunternehmen besonders auf Dinkelspezialitäten und Sauerteigbrote spezialisiert, die in der eigenen Backstube in Eigenproduktion gefertigt werden. Hierbei legt die Bäckerei großen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Sie verwendet Getreidesorten aus regionalem Anbau, die in den eigenen Mühlen gemahlen werden. Der Energiebedarf wird von PV-Anlage und einem passenden Speicher sowie durch Pelletheizungen gedeckt.
Wärmetechnologie:
Die Bäckerei ist mit dem Wohnhaus zusammengeschlossen und wird von zwei Pellet-Heizungen mit Wärme versorgt. Ergänzt wird die Anlage durch Solarthermie-Module auf dem Dach der Bäckerei. Hierbei werden jedes Jahr rund 36 Tonnen Pellets benötigt, die ebenso wie das Getreide regional bezogen werden. Die Bäckerei, das Haus sowie die zwei Wohnungen verbrauchen pro Jahr rund 3840 kWh, wobei hier die Öfen der Backstube ausgenommen sind. Diese kommen auf einen jährlichen Wärmeverbrauch von 144 000 kWh.
Stromerzeugungsanlage(n):
Die heute bestehende PV-Anlage stellt eine essenzielle Quelle für den Backbetrieb und die Kühlung der Produkte dar. Nach der Installation der ersten PV-Anlage im Jahr 2014 (24 kWp) wurde vier Jahre später eine weitere Anlage mit 10 kWp hinzugebaut. Die Gesamtanlage liefert heute rund 30 000 kWh. Ergänzt wird das System seit 2019 durch einen 20 kW Batteriespeicher. Als zusätzliche Maßnahme wurden zur Senkung des Gesamtenergieverbrauchs im Jahr 2015 alle bestehenden Lampen auf LEDs umgestellt.
Besonderheiten:
Die Bäckerei Pfatischer nimmt zudem durch die Anschaffung eines Pellet-Ofens für die Backstube eine Vorreiterrolle im Bäckereihandwerk ein. Auf der Suche nach einer regenerativen Energieerzeugungsanlage und aufgrund des hohen Heizenergiebedarfs wurde früh nach einer Alternative für die bestehende Ölheizung gesucht. 2018 wurde auf der Backwarenmesse in München ein passender Ersatz gefunden. Schließlich wurde 2021 der Stikkenofen auf Holzpelletbasis des italienischen Herstellers Polin installiert. Der Ofen verfügt über eine Leistung von 69,8 kW und konnte seit der Installation den CO2-Ausstoß erheblich reduzieren. Hinzu kommt die Umstellung des Etagenofens (90,6 kW). Damit können im Vergleich zu den heizölbetriebenen Öfen jährlich rund 53 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht rund 18 000 Litern Heizöl im Jahr. Zudem werden von der Familie zum Ausgleich Bäume auf dem eigenen Wald- und Wiesengrundstück gepflanzt.