Landsberg am Lech
Gebäudedaten
Gewerbe
Baujahr 2013
Neubau
Landsberg am Lech
Allgemeine Gebäudedaten:
Im Landsberger Industriegebiet Frauenfeld befindet sich das größte der EDEKA Zentrallager in Südbayern. Beliefert werden Märkte von Augsburg bis Garmisch-Partenkirchen sowie vom Bodensee bis Straubing. Das Gewerbeareal umfasst 65 000 m2 Lagerfläche für rund 2700 Artikel im Frische- und 16 000 Artikel im Trockensortiment, sowie ausreichend Raum für Tiefkühlware. Die rund 30 Meter hohen Hochregallager sind
mit automatischer Kommissioniertechnik ausgestattet. Dies erleichtert nicht nur die Arbeit für die aktuell rund 600 Mitarbeitenden, sondern spart in Zeiten des Fachkräftemangels auch Arbeitskräfte. Das Verteilzentrum
in Landsberg zählt damit zu einem der modernsten seiner Art in Deutschland.
Wärmetechnologie:
Im Verteilzentrum sorgen zwei Grundwasser-Wärmepumpen mit je 400 kW Leistung für die nötige Wärmeerzeugung.
Eine weitere Wärmepumpe mit 160 kW Leistung ermöglicht eine Leistungserweiterung, sofern nötig. Dabei wird dem Erdreich über den 27 Meter tiefen Saugbrunnen Wasser entnommen. Nach dem Wärmeentzug durch die Wärmepumpe wird das Wasser schließlich durch den Schluckbrunnen wieder zurückgeleitet. Dadurch ist es möglich das gesamte Großhandelslager regenerativ zu beheizen.
Zudem verfügt auch das EDEKA Verteilzentrum im Landsberger Industriegebiet, ähnlich wie alle EDEKA-Filialen mit Kühltheken, über Wärmerückgewinnungsanlagen, um frei gewordene und bisher ungenutzte Energie weiterhin zu nutzen. Dabei liegt der Fokus auf CO2-Kältetechnik, die kontinuierlich weiterentwickelt wird. Bei der Kälteerzeugung entsteht Abwärme, die anschließend wieder für die Heizung oder Warmwasserzubereitung genutzt werden kann. Die gewonnene Abluftwärme wird dabei über die Zuluft dem System wieder zugeführt. So können aus einem System sowohl Heizung als auch Kühlung und Klimatisierung vorgenommen werden.
Stromerzeugungsanlage(n):
Die Artikelvielfalt im Verteilzentrum beinhaltet nicht nur Produkte aus dem Frische- und Trockensortiment, sondern umfasst ebenfalls rund 1000 Tiefkühlartikel, die bei einer konstanten Temperatur von -24° Celsius heruntergekühlt und frischgehalten werden. Der energieintensive Betrieb des Logistikareals wird durch eine Photovoltaikanlage auf fast allen Dächern des Komplexes gedeckt. 2013 umfasste die Anlage rund 2,4 MW Leistung und produziert heute rund 2,4 Millionen kWh. Zur optimalen Überschussnutzung wird die ungenutzte eigen erzeugte Energie zum Betrieb der Wärmepumpen verwendet.
Zukunftsausblick:
Ab dem Jahr 2025 wird das Verteilzentrum durch ein 64 000 m2 großes Getränkehochregallager ergänzt. Dieses wurde, wie die bestehenden Gebäudekomplexe, rund 30 Meter in die Höhe gebaut, um trotz eines Neubaus so wenig Fläche wie möglich zu versiegeln. Auch hier sind fast alle Dachflächen vollständig mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, um den Mehrenergiebedarf selbst decken zu können.
Mit der Eröffnung des neuen Gebäudes im Frühjahr 2025 rechnet EDEKA Südbayern mit zukünftig insgesamt 1000 Beschäftigten im Verteilzentrum Frauenfeld und kann gleichzeitig die erste autarke Getränkelogistik aufweisen. Der Umsatz des Standortes und die wichtige Rolle wird damit nochmals deutlich zunehmen. Seit der Eröffnung im Jahr 2013 konnte mit dem bisher bestehenden Teil des Verteilzentrums bereits eine Verdoppelung des Umsatzes auf mehr als eine Milliarde Euro verzeichnet werden.
Des Weiteren ist eine passende Wärmespeicherung für das Verteilzentrum in Planung. Hierfür werden die beiden Wasserspeicher für die Sprinkleranlage des Areals in Betracht gezogen. Die zwei Becken mit je 1,5 Millionen Liter Wasser könnten durch eine Erwärmung des Wassers für die Speicherung der überschüssigen Wärme genutzt werden. Eine Einspeisung kommt aktuell aufgrund eines fehlenden Fernwärmenetzes nicht in Frage.